Der Energiespeicher Riedl wurde als unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk mit 300 MW im Grenzgebiet zwischen Bayern und Oberösterreich geplant. Der Speichersee wird hoch über der Donau angeordnet und mit Abmessungen von ca. 500 m x 650 m geplant. Der geplante Speicherinhalt soll 4,9 Mio. m³ betragen.
Unsere Leistungen
LÖSUNGSANSATZ
Damit die späteren Bauwerke auf einer sicheren Basis stehen, wurde der Untergrund im Bereich des Speichersees sowie des geplanten Kraftwerkshauses intensiv untersucht. Neben der klassischen Aufnahme von Bohrkernen überwachte IFB Eigenschenk ein komplexes geophysikalisches Erkundungsprogramm, das von ausgewählten Spezialfirmen durchgeführt wurde. Hierbei kamen Befahrungen mit optischen sowie akustischen Bohrlochscannern zum Einsatz, mit Hilfe derer die durchbohrten Gesteine und ihre tektonischen Strukturen in ihrer ungestörten Originallage analysiert werden konnten. Weiterhin wurde das Gebirge mit Dilatometertests und WD-Versuchen auf seine Festigkeit und Durchlässigkeit hin untersucht. Zu diesem Zweck wurde das Gestein im Bohrloch künstlich mit sogenannten Packern (aufblasbare Druckkörper) beziehungsweise mit eingepresstem Wasser unter Druck gesetzt. Empfindliche Messgeräte zeichnen dabei das Verhalten des Gebirges auf diese Druckveränderungen auf und geben Aufschluss über dessen Stabilität und Porosität. Auffüll- und Pumpversuche an offenen und ausgebauten Bohrlöchern runden das Untersuchungsprogramm ab. Bei Letzteren können anhand der gewonnenen Daten Aussagen zum Grundwasserfluss sowohl in den oberflächennahen Schichten als auf in tiefer gelegenen Grundwasserleitern getroffen werden.
Aus den hydrogeologischen, hydraulischen und hydrochemischen Untersuchungsergebnissen wurden eine hydrogeologische Modellvorstellung als Grundlage für die Fachbeiträge Geologie und Hydrogeologie zur Umweltverträglichkeitsstudie erarbeitet.
IFB Eigenschenk war federführend an den vorbereitenden Erkundungsuntersuchungen für das geplante Pumpspeicherkraftwerk beteiligt. Hierfür wurden sowohl im Oberbecken- als auch im Kraftwerksbereich zahlreiche Vertikal- und Schrägbohrungen mit Längen von bis zu 550 m abgeteuft.
BESONDERHEITEN
Für dieses Großprojekt war eine Vielzahl von Herausforderungen zu bewältigen, angefangen mit Untersuchungen zur Stabilität des Untergrundes über ökologische Ausgleichs- und Beweissicherungsmaßnahmen bis hin zum Immissionsschutz im Bereich der Kraftwerksanlagen. Seit 2018 kann aus zwei 150-Megawatt-Turbinen CO2-freie Elektrizität gewonnen werden.