Schadstoffe infolge von Hochwasser und Starkregen

Die erst kürzlich stattgefundenen dramatischen Überschwemmungen durch große Niederschlagsmengen und folglich Hochwasser Mitte diesen Jahres lassen alle auch wieder an das Jahrhunderthochwasser aus dem Juni 2013 in der Region Niederbayern denken. Neben den enormen Feuchteschäden stellten 2013 für viele betroffene Haushalte die starken Verunreinigung durch ausgelaufenes Heizöl, Hydrauliköl oder Altöl ein großes Problem dar. Nasse Keller, feuchte oder sogar durchnässte Hauswände, Fußböden und Möbel sind viel zu oft die Folge der plötzlichen Überschwemmungen.

Wie wirkt Hochwasser oder Starkregen auf Öltanks ein?

Wenn Heizöl aus nicht gesicherten, aufschwimmenden oder kippenden Heizöltanks entweicht oder es tritt Wasser in die Tanks ein und das leichtere Heizöl wird aus dem Tank gedrückt, kann eine folgenschwere Verunreinigung stattfinden – und das nicht nur in Gebäuden: Die Schadstoffe gelangen auch in Wasser und Boden. Das Heizöl muss nicht unbedingt aus dem eigenen Keller stammen, sondern kann auch von Nachbargebäuden an die eigene Hauswand geschwemmt werden. Heizöl ist ein Gemisch aus verschiedenen Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW), welches durch Raffination aus Erdöl hergestellt wird.

Es ist leichter als Wasser und schwimmt typischerweise als Lache auf der Oberfläche. Das Heizöl gelangt in Kontakt mit der Bausubstanz, dringt ein und verunreinigt Putz, das Mauerwerk und die Betonschichten, sodass der typische Heizölgeruch auch nach Abfluss des Wassers und Trocknung langjährig deutlich unangenehm wahrnehmbar bleibt. Zudem migriert das Öl durch Kapillarkräfte in der Bausubstanz und gelangt so auch in Bereiche, welche keinen direkten Kontakt mit ausgelaufenem Heizöl hatten. Dieser Migrationsprozess hängt u. a. von der Einwirkungsdauer und der Porosität der verbauten Baustoffe ab. Auch kann es zur vollständigen Auflösung von mit Heizöl in Kontakt tretenden Bitumenbahnen oder Styropor kommen. Insbesondere stellt der Heizölgeruch eine unzumutbare Belastung dar, die bei unzureichender Sanierung Jahre anhalten kann. Die Kontamination der Bausubstanz mit MKW kann außerdem
zu erhöhten Innenraumluftkonzentrationen und so zu gesundheitlichen Beschwer-den während der Sanierungsarbeiten und der langjährigen Nutzung führen.

Welche Schäden oder Verunreinigungen sind infolge von Hochwasser oder Starkregen zu erwarten?

Häufig können trotz umgehender Trocknungs- und Reinigungsarbeiten die Böden und Wände nicht schnell genug durchtrocknen. Innerhalb weniger Tage können sich je nach Feuchtegehalt potenziell gesundheitsgefährdende Schimmelpilze und/oder Bakterien auf den Baumaterialien ansiedeln. Problematisch sind vor allem schwer einsehbare Hohlräume wie z. B. Installationsschächte oder die Dämmschicht des Fußbodens unter dem Estrich. Die Trocknung kann Wochen bis Monate dauern. In den meisten Fällen sind Schimmelpilzbildungen (noch) gar nicht sichtbar und treten erst nach Ausbreitung als die typisch fleckenhaften grau-schwarzen Verfärbungen zum Vorschein. In Abhängigkeit des Schadensereignisses (Hochwasser, fäkalhaltiges Wasser, Grundwasser, Frischwasser, etc.) und der Nutzung der betroffenen Bereiche muss die mikrobiologische Belastung bewertet werden, um geeignete Maßnahmen empfehlen zu können.

Neben der Beeinträchtigung von Gebäuden wirkt verunreinigtes Wasser auch auf die Umwelt. Wie Sie eine optimale Versickerung bereits im Voraus sicherstellen können, haben wir in unserem Beitrag zusammengestellt: Versickerung von Regenwasser

 

Was sind die ersten Schritte zu einer erfolgreichen Sanierung?

Die gezielte fachgerechte Beprobung von belasteter Bausubstanz und deren qualifizierte Analyse durch unsere akkreditierten Partnerlabors stellen die Grundlage für die Sanierungsempfehlung der betroffenen Gebäude dar. IFB Eigenschenk hat für hunderte Gebäude nach Überschwemmungen oder Ölschäden qualifizierte Sanierungs- und Rückbaukonzepte erstellt sowie die Sanierung fachgerecht begleitet. Die Erfolgs- bzw. Sanierungskontrolle schließt auch Raumluftmessungen mit ein, um sicherzustellen, dass ausreichend kontaminierte Bausubstanz entfernt wurde. Gerne betraten wir Sie zu Wasser- oder Feuchteschäden in Gebäuden sowie auch zu potenziellen Ölkontaminationen in Wasser und Boden.

Lesen Sie dazu auch:

Masterarbeit von Julia Riedl B. Eng. zum Thema „Ölverunreinigungen in der Gebäudesubstanz infolge des Junihochwassers 2013 im niederbayerischen Donautal“ vom 29.04.2016

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