Einblick in den Untergrund mit dem Georadar

 

 

Das Georadar ist ein elektromagnetisches Impulsreflexionsverfahren, das ähnlich wie die Reflexionsseismik und die Entfernungsmessung mit Sonar und Radar funktioniert. Eine wesentliche Anwendung stellt die Sondierung der Baugrundbeschaffenheit dar. Mithilfe einer Sendeantenne werden hochfrequente elektromagnetische Impulse in das Untersuchungsmedium geschickt und das an Schichtübergängen bzw. vergrabenen Objekten reflektierende Signal mit einer Empfangsantenne registriert. Die Laufzeiten und Amplituden der elektrischen Feldstärke dieser Impulse wird gemessen und in Radargrammen dargestellt.

Reflexionen und Diffraktionen elektromagnetischer Wellen entstehen, wenn im Untergrund stärkere Kontraste in den elektrischen Materialeigenschaften auftreten. Dies betrifft Änderungen der Dielektrizitätskonstanten und der Leitfähigkeit. Die Dielektrizitätskonstante bestimmt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Radarwellen im Untersuchungsmedium, die Leitfähigkeit bestimmt die Dämpfung der Radarsignale.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Georadarverfahrens sind vielfältig und reichen von der Spannglied- oder Bewehrungsortung (Abbildung 1) über Hohlraumdetektion bis hin zu Bunker- und Leitungsortungen (Abbildung 2) oder etwa der Ermittlung von Straßenaufbauten (Abbildung 3).

 

Abbildung 2: Abbildung 1: Radargramm einer Untersuchung zur Lagebestimmung der Spannglieder einer Straßenbrücke vor Sanierung. Die oberflächennahen Hyperbeln geben die Lage der Bewehrungsstäbe wieder, die tiefer liegenden breiteren Hyperbeln zeigen die Lage der einzelnen Brückenspannglieder.

 

Abbildung 2: Radargramm einer Untersuchung auf Lage und Tiefenlage einer bestehenden Trinkwasserleitung. Der Verlauf einer Leitung kann durch diese verhältnismäßig schnelle Methode in den meisten Fällen zweifelsfrei nachvollzogen werden. Die Anzahl der benötigten Eingriffe kann dadurch minimiert werden.

Ein großer Vorteil des Verfahrens liegt bei geeigneten Untergrundverhältnissen in der zerstörungsfreien Anwendung mit einer sehr hohen horizontalen und vertikalen Auflösung sowie der Möglichkeit, die Messergebnisse in Echtzeit im Gelände als Radargramm darzustellen. In vielen Fällen ist bereits vor Ort eine vorläufige Interpretation und Aussage zur jeweiligen Aufgabenstellung möglich.

 

Abbildung 3: Längsschnitt des ersten Abschnitts einer sanierungsbedürftigen Straße. Zusätzlich zu den Messergebnissen sind in der Darstellung Bohrlochinformationen eingezeichnet (BS1 und BS2). Mithilfe der Radaruntersuchungen konnte der Bereich zwischen den Bohrungen zerstörungsfrei auf die Dicke der Asphalt- und Frostschutzschicht hin untersucht werden.

Die IFB Eigenschenk GmbH verfügt über das Gerät SIR-3000 der Firma GSSI (Abbildung 4) sowie vier unterschiedliche Antennen mit den Frequenzbereichen 200 MHz, 400 MHz, 900 MHz und 1600 MHz, sodass Ihnen unser auf Lehrgängen geschultes Personal bei zahlreichen baupraktischen Anwendungen kompetent und zuverlässig zur Seite stehen kann.

 

Abbildung 4: 400 MHz-Antenne mit Messwagen, Steuereinheit und Bedienpersonal bei einer Untersuchung auf überbaute Gebäudestrukturen in einer Kapelle.

 

Sollten Sie Fragen haben, rufen Sie uns gerne an. Unsere Experten stehen Ihnen gerne für alle Fragen hinsichtlich unseres Georadarmessgerätes zur Verfügung.