Interview mit Christoph

In der Wiederverwendung von Baustoffen sehe ich ein sehr großes Potenzial, das Bauen in seiner Gesamtheit ressourcenschonender zu gestalten. Dazu braucht es bedürfnisorientierte Ideen.

Dipl.-Geol. Dr. Christoph Barth, Fachbereichsleiter Altlast & Modellierung
bei IFB Eigenschenk seit 2007

Was ist Deine Leidenschaft für Bauprojekte?

Meine Leidenschaft ist die Hydro- und Umweltgeologie. Meine Aufgabe ist es, bautechnische Probleme, die durch Wasser entstehen oder in der Wechselwirkung Umwelt bzw. Wasser belasten können, schnell zu analysieren und meinem Kunden eine effiziente Lösung anzubieten. Außerdem beschäftige ich mich mit der Zusammensetzung von Bausubstanzen, z. B. bei Rückbauobjekten und deren umweltgerechten Entsorgungs- oder Wiederverwendungswegen. Für mich gehört dabei immer dazu, meine Empfehlungen “auf Herz und Nieren” im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit für den Kunden und auf ihre Dauerhaftigkeit für die Umwelt zu überprüfen.

Welchen Einfluss hat Deine Leidenschaft auf Bauprojekte?

Bei geplanten Bauprojekten habe ich sozusagen den direkten Einfluss darauf, ob ein Vorhaben als umwelttechnisch genehmigungsfähig erachtet wird und gleichzeitig wirtschaftlich umsetzbar ist. Die Herausforderung ist, das Projekt bereits in der frühen Planungsphase von allen Seiten zu betrachten. Was wäre wenn? Wie wirkt sich eine kurzfristige, kleine Änderung im Bauverlauf auf die gesamte Maßnahme aus? Wie könnte dies die Kostenplanung verändern? Genau diese Fragen zeigen, dass auch eine Überwachung während des Bauzeitraums absolut wichtig sein kann. Oftmals wird es auch unterschätzt, dass eine dauerhafte Überwachung des Grundwassers oder der Separierung und Entsorgung von abgebrochener Bausubstanz oder Bodenmaterial während der Maßnahme ebenfalls einen wichtigen Part einnehmen.

Für mich ist es die Verantwortung, die ich dabei übernehme, die mir zwar oft viel abverlangt, mich aber auch stolz macht, wenn ein Projekt wie geplant umgesetzt werden kann.

Welche Besonderheit hat Dich dazu gebracht, Dich für dieses Berufsfeld zu entscheiden?

Gelernt habe ich eigentlich etwas ganz Anderes. Vor 38 Jahren habe ich eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker gemacht. Danach entschloss ich mich, noch ein Studium zu beginnen – denn schon immer habe ich mich für Naturwissenschaften und die natürlichen Vorgänge in unseren Böden und Gesteinen sowie der Umgang mit unserem wichtigsten Rohstoff Wasser begeistern können. Mit meiner jetzigen Tätigkeit kann ich sehr viel von meinem Wissen über die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge in der Praxis anwenden.

Wie kann Deine Leidenschaft das Bauen verändern?

Die Baubranche befindet sich im Wandel. Aktuell verbrauchen wir Unmengen an Ressourcen, etwa die Hälfte aller weltweit verarbeiteten Rohstoffe steckt in Gebäuden, Straßen oder Brücken. Ein Großteil der Abfälle stammt von Baustellen und Abbruch. Doch nicht immer ist ein Abbruch notwendig, wenn mit den geeigneten Instandsetzungs- oder Sanierungsmaßnahmen geplant wird. Werden Bauwerke trotzdem rückgebaut, sollte das Material zumindest viel stärker als bisher ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden können.

In der Wiederverwendung von Baustoffen sehe ich ein sehr großes Potenzial, das Bauen in seiner Gesamtheit ressourcenschonender zu gestalten. Dazu braucht es bedürfnisorientierte Ideen.

Welches Bauprojekt macht Dich besonders stolz?

Bei einem Klärwerksprojekt für eine deutsche Großstadt plante ich die Bauwasserhaltung. Die Herausforderung: Zwei Grundwasserleiter und eine Baugrubentiefe von 14 Metern. Mit einer numerischen Simulation und Bemessung konnte die Grundwasserabsenkung in der Baugrube und die erforderliche Pumpmenge genau prognostiziert werden.

Ein Großteil des angefallenen Bodenaushubs konnte durch die von IFB Eigenschenk empfohlenen Untersuchungen direkt vor Ort wiederverwendet werden.

Was begeistert Dich bei IFB Eigenschenk?

Bei IFB Eigenschenk bin ich bekannt als “Tausendsassa”. Das sagt eigentlich schon alles. Die vielseitigen Aufgaben, bei denen ich nicht jeden Tag denselben “Handgriff” machen muss, geben mir ein gutes Gefühl. Ich gebe mein Wissen gerne weiter an neue Kolleginnen und Kollegen. Aber auch mit fast 25 Jahren Berufserfahrung kann ich immer wieder dazulernen! Genau das macht meinen Job so interessant und abwechslungsreich.

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